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DorfDorf

Die Gemeinde wurde im Jahre 1044 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Gemeinde Dorf grenzt im Norden an Andelfingen, im Osten an Humlikon,

im Südosten an Neftenbach, im Südwesten an Buch am Irchel und im Westen an Volken

Als 1991 die Eidgenossenschaft ihren 700. Geburtstag feierte,

konnte Dorf das Gesicht zu einem feinen Lächeln verziehen,

wurde die Gemeinde doch erstmals im Jahre 1044 urkundlich erwähnt.

Viel mehr ist aus jener Zeit nicht bekannt,

und weiter zurück liegen nur sehr spärliche bis gar keine Hinweise

auf menschliche Besiedelung vor.

Erst 1248 mit der ersten Nennung des Schlosses Goldenberg

taucht Dorf aus dem Schatten der Geschichte auf,

um auch gleich in denjenigen der Burg zu geraten.

So ist die Geschichte des kleinen Bauerndorfes eng verbunden

mit derjenigen der Schlossherren, ja sie besteht eigentlich aus nichts anderem.

Wenn man der Chronik glauben darf,

so waren die vom Geschlecht der Goldenberg

immer treue Diener der Herren von Österreich.

Etwas bösartig ausgedrückt, es ist anzunehmen,

dass sie auf der österreichischen Seite gegen denjenigen Staat kämpften,

dessen Geburtstag wir vor bald zehn Jahren gefeiert haben.

Doch lassen wir uns davon nicht verdriessen,

das haben noch ein paar andere heutige Schweizer auch getan.

Jedenfalls war Egbrecht III. von Goldenberg ab 1357 österreichischer Vogt auf der Kyburg.

Ihm und seinen Nachkommen gelang es,

ihre Hausmacht auch auf die Dörfer Ellikon und Mörsburg auszudehnen.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts zogen die Goldenberger auf die Mörsburg um

und verkauften Schloss Goldenberg 1360 an die Herren von Gachnang.

Mit dem Tod von Egli von Goldenberg am 29. Juli 1569 starb das Geschlecht aus.

Über 200 Jahre residierten die Gachnanger auf dem Hügel ob Dorf,

bevor sie das Schloss 1576 an den Sohn des Pfarrers Gumprecht aus Flaach verkauften.

Sie waren nämlich mittlerweile armengenössig geworden.

Bereits ein Jahr später wird ein neuer Besitzer aufgeführt,

ein Hans Jakob Holzhalb aus Zürich, der sich auf dem Goldenberg

für die nächsten sechzig Jahre mit Um- und Erweiterungsbauten

einen stattlichen Herrensitz einrichtete.

Aber auch unten im Tal war Leben.

So wurde 1598 Hans Müllers Frau zu zwanzig Pfund Busse

und drei Tagen Gefängnis verurteilt,

weil sie Konrad Rebmanns Frau eine Hexe genannt hatte.

Was zeigt, dass einige der heutigen Familien schon recht lange in Dorf wohnen.

So sind die Saler (ab 1306), Hodel (1370), Wiler, Rebmann,

Keller, Sigi und Frener (1393) erwähnt, während Frauenfeld,

Müller und Schaub erst ab 1450 auftauchen.

Bleiben wir einmal bei den Müllers.

1634 gab es deren zwölf Familien, 1707 vierzehn, 1759 dreiundzwanzig

und 1796 einundzwanzig, im Jahre 1940 aber nur noch vier.

Auch der Vorläufer des heutigen Militärschiessvereins wird bereits 1688

mit der Gründung der Ziel- und Schützengesellschaft Dorf genannt.

Oberst Hans Kaspar Schmid kaufte 1637 das Schloss.

Als grosser Gönner der armen Kirchgemeinde stiftete er den Taufstein,

der noch heute, versehen mit seinem Wappen,in der Dorfemer Kirche benützt wird.

Näheres dazu ist im Abschnitt über die Kirchgemeinde nachzulesen.

Zwischen 1765 und 1823 wechselte das Schloss drei Mal den Besitzer.

Der Letzte, ein Engländer und später Bürger der Vereinigten Staaten,

verkaufte es 1878 an einen Albert Stierlin aus Schaffhausen,

der es aber schon drei Jahre später wieder veräusserte.

Der neue Eigentümer richtete ein Gasthaus mit Kuranstalt ein,

bevor es 1893 von Arnold Vogel aus Zürich übernommen

und zu einem ausgedehnten Landwirtschaftsbetrieb

mit den entsprechenden Ökonomiegebäuden ausgebaut wurde.

Heute sind allerdings nur Rebbau und Weinhandel geblieben,

auf den über fünfzig Hektaren Land wird seit kurzem Golf gespielt.

Interessant ist auch ein Blick in die Ausgabe von 1870

des Geografisch-Statistischen Lexikons des Kantons Zürich.

So steht dort über das Dorf Dorf:

Dorf, die Pfarrei, politische Gemeinde und Schulgemeinde im Bezirk Andelfingen, 6. Militärbezirk, umfasst:

Dorf, Goldenberg, Kletter, Ling und Rütihof mit 387 Einwohnern,

die sich fast ausschliesslich mit Weinbau, Viehzucht und Ackerbau,

nur wenige mit Seidenweberei beschäftigen.

Gemeindegebiet: 1557 Juch., wovon 6 Juch. Haus, Hofraum und Gärten, 69 Juch.

Reben, 941 Juch. Feld und Wiesen, 13 Juch. Riedter und Moore, 526 Juch. Waldung und 2 Juch. unkultiviertes Land.

Dorf, das Dorf mit 52 Wohnhäusern, liegt in einem Wiesenthal, rings von Rebhügeln umgeben,

am östlichen Ende des Flaachthales an der Strasse zwischen Flaach und Henggart,

35 Minuten von den beiden Stationen Andelfingen und Henggart entfernt,

am Fusse des Goldenberger Schlosshügels.

Walter Borner dorf.ch



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