Buchs wird im Jahre 870 erstmals unter dem Namen “Puhsaha” erwähnt,
was Bach beim Buchs heisst.
Damals schenkte der Grossgrundbesitzer Landeloh
seine Ländereien im Limmat- und Furttal, darunter auch Buchs, dem Kloster St. Gallen.
Aus früheren Zeiten weiss man,
dass zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nach Christus,
bevor die Alemannen das Furttal besiedelten,
römische Gutsherren in ihrem Herrenhaus am Hang oberhalb des Dorfes residierten.
Zudem führte über das Buchser Gebiet die Römerstrasse Vindonissa
(Windisch) – Vitodurum (Winterthur).
Der Buchs-Strauch wurde von den Römern eingeführt
und die Dorfbewohner haben ihn schon früh im Gemeindewappen dargestellt.
Von 870 bis ins Mittelalter hatte die Abtei St. Gallen Grundbesitz im Dorf.
Im 13. und 14. Jahrhundert zählten
zu den Grundeigentümern auch die Propstei Zürich,
die Fraumünsterabtei und verschiedene andere zürcherische Klöster.
1409 gelangte das Dorf als Bestandteil der habsburgischen Herrschaft an Regensberg
und gehörte bis 1798 zu dieser.
Nach vorübergehender Zuteilung zum Bezirk Bülach (1803-1814)
kam Buchs wiederum zu Regensberg
und damit zum gleichnamigen Bezirk, der 1871 zum heutigen Bezirk Dielsdorf wurde.
Die Bewohner von Buchs betrieben Ackerbau, Viehzucht und ganz früher Weinbau.
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde eine grössere Melioration durchgeführt.
Die alte Mühle aus dem Jahre 1735 wurde 1942 restauriert. I
m Krähstel befindet sich ein Sandbergwerk,
wo früher Quarzsand für die Bülacher Glashütte ausgebeutet wurde
und dessen Stollen man noch heute besichtigen kann
(telefonische Auskunft erteilt Ihnen das
Restaurant Bergwerk, Krähstelstrasse 29, 8107 Buchs, Telefon 044 844 17 50).
Das heutige Gemeindegebiet liegt 424 m über dem Meeresspiegel
und umfasst 587 ha.
Die Hälfte davon entfallen auf die Landwirtschaftszone, 27 % sind bewaldete Flächen.
Für Siedlungszwecke werden 14 % genutzt, 8 % dienen dem Verkehr.
In der Wohn- und Arbeitsplatzgemeinde Buchs
bieten ca. 40 Industrie– und Gewerbebetriebe
und ca. 110 Dienstleistungsunternehmen
insgesamt ca. 1’500 Arbeitsplätze an.
Die eigentliche Industrialisierung von Buchs begann
(wie übrigens im ganzen Furttal)
in der Mitte der fünfziger Jahre was ein gewaltiges Wachstum
von 789 Bewohner im Jahre 1960 auf ca. 4’950 Bewohner im Jahre 2004 zur Folge hatte.
Das damalige Bauerndorf Buchs wuchs zu einer modernen,
grösstenteils am Südhang gelegenen Gemeinde mit gut ausgebauter Infrastruktur heran.
Ein Dorf – zwei Bahnhöfe
Bis 1937 hatte Buchs zwei Bahnlinien für Fahrten
nach Otelfingen und Wettingen oder Niederglatt und Bülach.
Eine Linie führte oberhalb des Dorfes über den Schwenkelberg.
Die zweite wurde in die Talsohle eingebettet.
Am 17. Januar 1937 dampfte der letzte Personenzug über die “obere Buchser Linie”.
Seit den zwanziger Jahren unternahmen die SBB mehrere Anläufe,
den Verkehr auf dieser Strecke einzustellen,
doch die von dieser lokalen Verbindung profitierenden Gemeinden
und auch der Kanton Zürich wehrten sich dagegen.
Einzig die Abwertung der Station zu einem Wärterposten
und 1934 zu einer unbedienten Haltestelle
konnten die SBB aus Gründen der Kostenreduktion durchsetzen.
1968 wurde die obere Bahnlinie dann,
nach über dreissigjähriger Betriebseinstellung,
endgültig stillgelegt, und im darauffolgenden Jahr
wurden die Geleise auf Buchser Boden entfernt,
weil sie der baulichen Entwicklung des Hanges
oberhalb des Dorfes und der Erschliessung mit Strassen hinderlich waren.
An die obere Bahnlinie erinnern heute noch zwei Endstücke,
die als Industriegeleise für die Tanklager
in Otelfingen, Oberhasli und Niederglatt dienen, und – auf Buchser Gebiet –
das ehemalige Stationsgebäude, ein Wärterhäuschen
und Teilstücke des Bahndammes, die mit Bäumen und Sträuchern überwachsen sind.
Die Gemeinde kaufte 1975 den SBB das ganze Areal der oberen Bahn ab,
einerseits, um Realersatz für das entäusserte Industrieland, andererseits, um –
speziell auf dem Gelände des Stationsgebäudes –
Landreserven für öffentliche Bauten zu schaffen.
Heute stehen dort die Zivilschutzanlage und das Feuerwehrgebäude.
Das Buchser Ried
Das Buchser Ried, zwischen Regensdorf und Würenlos gelegen,
ist eine Landschaft reich an Blumen, Insekten und Vögeln,
insbesondere Wasser- und Sumpfvögel (Katzensee).
Geologische Ursache der einstigen Versumpfung
waren zwei Moränen, Gletscherablagerungen aus der letzten Eiszeit,
die zusammen mit den Bergzügen Altberg/Gubrist und Lägern/Schwenkelberg/Ibig
aus dem Furttal eine Mulde formten.
Eine Moräne schliesst das Tal beim Katzensee ab,
die andere entlang einer Linie vom Bahnhof Otelfingen zum Schulhaus Dänikon – Hüttikon.
Das früher stark versumpfte Tal,
durch welches der Furtbach aus dem Katzensee nach Westen fliesst,
wurde nach dem ersten Weltkrieg entwässert,
wodurch Platz für etliche Neusiedlungen entstand.