In den Traditionsnotizen des Stiftes Einsiedeln
aus dem 10. bis 14. Jahrhundert findet sich ein kurzer Vermerk,
wonach der Mönch Eberhard dem Kloster seinen Hof zu Basselstorff vermachte.
Eine entsprechende Urkunde ist nicht mehr auffindbar.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt ist Bassersdorf
in einer gesiegelten Schenkungsurkunde vom 15. November 1155.
Damals vermachte der «Edle Gerung» dem Zürcher Kloster St. Martin
auf dem Zürichberg seinen Grundbesitz in Walasseldon (Wallisellen) und Bazzelstorff.
Wer er war, wie er zu seinen Gehöften kam – all das bleibt unbekannt.
Seine Schenkung hat aber den Namen der Gemeinde in seiner frühen Form festgehalten.
Baltenswil wurde 1465 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Damals ging es um die Frage, wohin Heiri Dübendorfer von Baltenswil
die Kosten des eidgenössischen Feldzuges gegen Mailand zu steuern habe,
nach Illnau oder Bassersdorf.
1788 wurde Bassersdorf Hauptort eines Distrikts,
der aber bald im Bezirk Bülach aufging.
Daran erinnert, dass Bassersdorf heute Sitz eines Notariates ist.
Am 6. Oktober 1872 beschlossen die Stimmbürger von Bassersdorf “
mit an Einmut grenzender Mehrheit”,
sich mit CHF 100’000 an der zukünftigen Nationalbahnstrecke
Winterthur–Zofingen zu beteiligen, “in der Meinung,
dass eine Station in der nächsten Nähe des Dorfes angelegt werde”.
Seit 1877 stand also dieser Bahnhof im Herzen von Bassersdorf.
Das Dorf wuchs um die Station, die zuerst von der Nationalbahn,
später von den Bundesbahnen bedient wurde.
Seit Frühjahr 1980 ist der Bahnhof stillgelegt.
Im Zusammenhang mit der neuen Flughafenlinie
und dem Ausbau auf Doppelspur
wurde am südlichen Dorfrand eine neue Station errichtet.
Die Bahn “zerschneidet” das Dorf nicht mehr.
Mit der neuen Bahnlinie richtet sich das Leben
nun mehr und mehr nach Zürich und dem Flughafen Kloten aus.
Die Zivilgemeinde Baltenswil gehörte seit jeher zur Pfarrei
und zum Notariatskreis Bassersdorf,
wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
aber politisch der Gemeinde Nürensdorf zugeteilt.
Die politische Zugehörigkeit zu Nürensdorf vermochte die Baltenswiler aber nie zu befriedigen.
Ein Vorstoss, in den 1870er-Jahren mit Brüttisellen
eine eigene politische Gemeinde zu schaffen, verlief erfolglos.
Im Mai 1896 beschloss die Zivilgemeinde Baltenswil,
die Gemeinde Bassersdorf anzufragen,
ob sie bereit wäre, die Baltenswiler in ihren Gemeindeverband aufzunehmen.
Erst im zweiten Anlauf stimmten die Bassersdorfer diesem Anliegen zu.
Die ganzen Bemühungen scheiterten aber dennoch am Widerstand
der Gemeinde Nürensdorf und an den negativen Entscheiden des Bezirksrates
und des Regierungsrates im Jahre 1898.
Als Ende der 1920er-Jahre der Bezirksrat sein Einverständnis zur Vereinigung kundtat,
kam das Baltenswiler Anliegen nochmals vor die Bassersdorfer Gemeindeversammlung.
Wiederum bedurfte es zweier Anläufe,
bis am 22. Dezember 1929 die Gemeindeversammlung
die Aufnahme von Baltenswil beschloss
und ein halbes Jahr später auch Nürensdorf zustimmte.
Am 1. Januar 1931 konnte der Anschluss von Baltenswil
an die Gemeinde Bassersdorf als vollzogen erklärt werden.
Zum 850-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Bassersdorf
und zum 75-jährigen Anschluss von Baltenswil
fanden diverse Festlichkeiten statt.
Die Feierlichkeiten starteten im November 2005
mit einem offiziellen Festakt in der bxa Sportanlage.
Beim grossen Dorffest in Baltenswil konnte Gemeindepräsident Franz Zemp
von seinem Amtskollegen aus Nürensdorf, Franz Brunner,
75 Jahre nach dem eigentlichen Anschluss Baltenswils an Bassersdorf
endlich auch noch die Baltenswiler Flagge in Empfang nehmen.
Im April 2007 konnte Bassersdorf
einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte feiern.
Mit dem Zuzug der 10’000.
Einwohnerin erreichte das Dorf als 27. Gemeinde im Kanton Zürich Stadtgrösse.
quelle bassersdorf.ch